Mit der Abkürzung „CSD“ („Christopher Street Day“) werden die Events bezeichnet, zu denen sich oft Millionen von Menschen an einem Ort versammeln, um für die Rechte der LGBTQIA+ Community auf die Straße zu gehen. Den Höhepunkt stellen oft bunte Paraden dar. Oft sind verschiedene Aktionsbündnisse vertreten. Es gibt aber auch zahlreiche Vereine, die die CSDs nutzen, um auf sich und ihre Arbeit aufmerksam zu machen.
Auch wenn CSDs immer unter einem bestimmten Motto stehen, geht es bei ihnen – verallgemeinernd ausgedrückt – um mehr Toleranz und Gleichberechtigung auf unterschiedlichen Ebenen. Mittlerweile werden CSDs bei Weitem nicht mehr nur in den größeren Städten abgehalten. Auch in kleinen Orten finden Menschen, die sich für die Forderungen der queeren Szene einsetzen, immer mehr Gehör.
Der CSD und seine lange Geschichte
Dass die Events, die für mehr Rechte und mehr Sichtbarkeit für die LGBTQIA+ Community sorgen sollen, mit „CSD“ bezeichnet werden, ist kein Zufall. Der Name „Christopher Street Day“ bezieht sich auf die Christopher Street in New York City. Hier kam es im Jahr 1969 zu den Stonewall-Aufständen. Damals setzten sich viele queere Menschen gegen die Willkür der Polizei zur Wehr. Das Ganze geriet schnell in den Fokus der Medien und die entsprechenden Proteste gelten als das Sinnbild der klassischen CSDs – bis heute.
Vor allem in Deutschland wird im Rahmen der CSDs auch immer wieder an die schlimmen Verbrechen erinnert, mit denen sich zahlreiche Queers im Verlauf des Zweiten Weltkriegs konfrontiert sahen. Viele wurden in KZs umgebracht. Und auch noch nach dem Krieg galt es als illegal, beispielsweise schwul zu sein.
Welche Themen werden über die CSDs angesprochen?
Die Bandbreite an Themen, die mit Hilfe der CSDs an die Öffentlichkeit gebracht werden, ist vielseitig. Auch wenn Toleranz und Gleichberechtigung hier immer noch eine wichtige Rolle spielen, so sind viele Veranstalter mittlerweile dazu übergegangen, etwas „detaillierter“ zu arbeiten und explizite Forderungen an die Politik zu stellen. Ein Thema, dass in den letzten Jahren immer wieder aufgegriffen wird, ist die Forderung nach einer strikteren und härteren Bestrafung bei Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung der Opfer.
Im Laufe der Zeit konnten bereits viele Ziele erreicht werden. Aber: Selbstverständlich muss auch hier noch ein weiter Weg gegangen werden.
Wer besucht die Prides?
Wer sich ein wenig genauer mit dem Publikum auf Prides, wie die CSDs auch genannt werden, auseinandersetzt, erkennt schnell, dass hier nicht nur Menschen aus der Szene vor Ort sind. Vielmehr kommen auch diejenigen, die sich auf besondere Weise mit der Community verbunden fühlen, sie unterstützen und sich gleichzeitig selbst informieren möchten.
Und genau hierzu gibt es viele Möglichkeiten. Denn: Auch wenn viele beim klassischen CSD an bunte Paraden und schrille Kostüme denken, geht es den Teilnehmern und den Veranstaltern um mehr. Daher erklärt es sich von selbst, weshalb sich viele CSDs über mehrere Tage erstrecken. Die Parade bildet dann meist nur den krönenden Abschluss.
Besucher, die Lust haben, verschiedene Aktionsbündnisse kennenzulernen und herauszufinden, wie sie die Community unterstützen können, können auch verschiedenen Vorträgen lauschen und miteinander in Kontakt treten.
Kurz: Bei einem CSD handelt es sich um weitaus mehr als um eine „bunte Party“. Es geht darum, für sich und seine Rechte einzustehen und mehr Sichtbarkeit zu erlangen. Mittlerweile werden Christopher Street Days auch in vielen traditionell geprägten Ländern der Welt gefeiert, in denen die Szene jeden Tag darum kämpft, als „ganz normal“ angesehen zu werden.
Der CSD ist einfach das beste was es gibt in Deutschland. Von einer Demo zur besten Parade im Land. Alle die da sind sind offen Freizügig und Kontaktfreudig. Da kann man einfach enorm viel Spaß haben.