Bei Homosexualität handelt es sich auf keinen Fall um ein „Phänomen“ der modernen Zeit. Schon seit Menschengedenken (und übrigens auch im Tierreich) gibt es Lebewesen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.
Was Homosexualität bedeutet, lässt sich allein schon am Wort ablesen. Das griechische Wort „homos“ steht für „gleich“, und „sexus“ ist Latein und bedeutet „Geschlecht“. Homosexualität bedeutet jedoch mehr, als nur das gleiche Geschlecht zu lieben. Auch Menschen, die ihr Geschlecht begehren und Sex mit gleichgeschlechtlichen Partnern haben, ohne mit ihnen in einer direkten Partnerschaft zu leben, werden meist als „homosexuell“ bezeichnet. Kurz: Homosexualität kann auf unterschiedliche Arten gelebt werden.
Umgekehrt gibt es auch Personen, die Sex mit dem gleichen Geschlecht haben, sich selbst aber nicht zwangsläufig als „homosexuell“ bezeichnen würden. Letztendlich handelt es sich dementsprechend auch um eine Frage der Selbstidentifikation. Und genau das gilt es, zu akzeptieren.
Homosexualität im Wandel der Zeit
Wie bereits erwähnt, spielte Homosexualität im Leben der Menschen schon früh eine Rolle. So gibt es unter anderem Zeichnungen aus der Antike und dem Mittelalter, die Orgien zeigen. Hier stellte es offenbar absolut kein Problem dar, mit demselben Geschlecht erotisch aktiv zu werden.
Die Meinung der Gesellschaft veränderte sich jedoch immer wieder. So war man vor allem im 19. Jahrhundert der Ansicht, bei Homosexualität handele es sich um eine Krankheit, die behandelt werden müsse. Viele Menschen sahen sich fortan einem enormen Druck ausgesetzt. Immer wieder wurde ihnen, unter anderem auch von wissenschaftlicher Seite aus, vermittelt, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung.
Unter den Nationalsozialisten ging man schließlich so weit, Menschen für ihre Homosexualität zu verfolgen. Vor allem viele schwule Männer wurden damals aufgrund ihrer sexuellen Orientierung eingesperrt. Manche von ihnen wurden sogar in den Konzentrationslagern ermordet.
Homosexualität im Alltag: Werden Queers benachteiligt?
In vielen Ländern der Welt sind Queers noch nicht mit dem Rest der Gesellschaft rechtlich gleichgestellt. Und auch in zahlreichen modernen und eigentlich aufgeschlossenen Gesellschaften werden Menschen in der heutigen Zeit immer noch dazu gezwungen, sich für ihre Homosexualität zu „rechtfertigen“.
Viele Queers werden Statistiken zufolge Opfer von gewaltsamen Übergriffen. Daher werden mittlerweile die Forderungen nach einer härteren Bestrafung homophober Übergriffe immer lauter.
Auch wenn mit Hinblick auf das Thema Homosexualität im Laufe der letzten Jahrzehnte viel erreicht wurde, kann definitiv noch nicht von einer vollkommenen Gleichberechtigung gesprochen werden. Es gibt immer noch Benachteiligungen im Beruf und auch im „ganz normalen Alltag“.
Entscheidet man sich bewusst für Homosexualität?
Hierbei handelt es sich um eine Frage, die unter anderem auch viele Wissenschaftler beschäftigt. Schon lange möchten Forscher herausfinden, welche Faktoren dazu führen können, dass ein Mensch homosexuell wird.
Was genau Homosexualität unterstützt, konnte bisher noch nicht zu 100 Prozent geklärt werden. Während manche Wissenschaftler den Ansatz vertreten, dass Homosexualität angeboren sei, gibt es auch viele Forscher, die die These unterstützen, dass sich Homosexualität erst im Laufe der Zeit entwickelt und dementsprechend von äußeren Faktoren abhängig ist.
Die meisten Menschen dürften jedoch der Auffassung sein, dass ein schwuler Mann oder eine lesbische Frau nicht morgens wach wird und für sich beschließt, queer zu sein. Vielmehr handelt es sich bei der entsprechenden Erkenntnis oft um einen Prozess, in dessen Zusammenhang ein verständnisvolles Umfeld sehr viel wert sein kann.
Wann ein Mensch seine Homosexualität entdeckt, unterliegt keinen Standards. Manche bemerken sie früher, andere später.
Homosexualität ist ein komplexes und schwieriges Thema, das sowohl bei denen, die sich als homosexuell bezeichnen, als auch bei denen, die es nicht sind, starke Gefühle hervorrufen kann. Ich hatte echt große Probleme mich zu outen damals