Eine Cis-Frau ist eine Frau, deren Geschlechtsidentität mit ihrem biologischem Geschlecht, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmt. Hier passen besagtes Geschlecht und die körperlichen Merkmale zusammen.
Das bedeutet: Eine Cis-Frau wurde mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren und identifiziert sich auch als Frau. Es gibt keinen Widerspruch zwischen der persönlichen Identifikation und dem biologischen Geschlecht.
Erschreckenderweise werden Cis-Frauen von einigen Teilen der Gesellschaft als „normale Frauen“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Art der Diskriminierung Queers gegenüber, der sich viele Menschen nicht bewusst sind. Frei nach dem Motto „Eine typische Frau muss so und so sein!“ geraten auch Cis-Frauen oft unter Druck… vor allem dann, wenn sie sich den geltenden Normen nicht unterwerfen möchten.
Transgeschlechtliche Menschen als das „Gegenteil“ eines Cis Menschen
Etwas salopp ausgedrückt könnte man eine Cis-Frau bzw. einen Cis-Mann als das Gegenteil einer transgeschlechtlichen Frau bezeichnen. Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, zu erwähnen, dass das Wort „trans“ in vielen Teilen der Welt weitaus negativer behaftet war als es in der heutigen Zeit der Fall ist.
Es galt als Schimpfwort für die Menschen, die nicht mit der gesellschaftlichen Norm übereinstimmten. Heute steht es dafür, sich als Mensch nicht mit seinem biologischen Geschlecht identifizieren zu können.
Die „typische Cis-Frau“…
Wer versucht, sich die klassische Cis-Frau vorzustellen, stößt vergleichsweise schnell auf eine Welt, die ausschließlich aus „Rosa“ und „Hellblau“ besteht. Klassische Vorstellungen, die mit der typischen Cis-Frau einhergehen, sind beispielsweise lange Haare, eine figurbetonte Kleidung, feminines Make-Up und ein allgemein „weibliches Verhalten“.
Auch Cis-Frauen können trans werden
Viele Menschen bemerken erst im Laufe ihres Lebens, dass sie sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren können. Oder anders: Auch aus einer Cis-Frau, bei der es niemand vermutet hätte, kann eines Tages ein transsexueller Mensch werden.
Oftmals handelt es sich bei der entsprechenden Erkenntnis um einen schleichenden Prozess. Am Anfang fühlen sich einige Betroffene unwohl und „irgendwie falsch“: Dennoch ist es hier nicht möglich, von Standards zu sprechen. Denn: Die Entwicklung von der Cis-Frau zu einem Trans-Menschen gestaltet sich immer sehr individuell.
Wer für sich bemerkt, dass er sich überfordert fühlt und Unterstützung braucht, findet – gerade in größeren Städten – immer wieder Anlauf- und Beratungsstellen.
Die Cis-Frau und der Ausdruck ihres Geschlechts
Jedem Menschen, und dementsprechend natürlich auch Cis-Frauen, bleibt es überlassen, inwiefern das eigene Geschlecht im Alltag zum Ausdruck gebracht werden soll. Daher ist es im ersten Schritt nicht erkennbar, ob sich eine Person eher als Mann oder eher als Frau, vielleicht aber auch als beides oder als keines von beiden, identifiziert.
Viele Menschen begehen in diesem Zusammenhang den Fehler, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Nur“, weil sich eine Person weiblich kleidet, bedeutet dies nicht, dass sie sich auch als Frau fühlt. Vielleicht handelt es sich in ihrem Fall um keine Cis-Frau, sondern vielmehr um eine Person, die sich (noch?) nicht traut, zu ihrer Geschlechtsidentität zu stehen.
Fakt ist, dass es Cis-Frauen auch in der heutigen Gesellschaft immer noch etwas leichter haben, als transsexuelle Menschen. Wer Vorurteilen, Beschimpfungen und anderen Anfeindungen entgehen möchte, entscheidet sich vor seinem Coming Out oft dafür, weiter der Norm zu entsprechen, um zunächst Klarheit für sich selbst zu finden. Und genau das ist absolut okay. Denn: Den „perfekten Zeitpunkt“ kennen nur die Betroffenen selbst.
Jede Frau verdient es gut behandelt zu werden egal ob Trans oder Cis. Aber auch wir Männer sollten uns untereinander mehr liebe geben. 😉