Bei Agender handelt es sich um ein anderes Wort für nicht-binär. Menschen, die Agender sind, fühlen sich weder weiblich noch männlich oder sowohl weiblich als auch männlich. Mit der Selbstbezeichnung Agender ist es möglich, genau diese Art der Selbstidentifikation nach außen zu tragen.
Mittlerweile outen sich auch immer mehr Promis als Agender. Sie nehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Vorbildfunktion ein und zeigen vielen Betroffenen, dass sie nicht allein sind.
Auch die Überschneidungen mit Personen, die sich selbst als genderfluid definieren, sollten nicht vergessen werden. Manche definieren sich sowohl als agender als auch als genderfluid, wenn sie sich beispielsweise in Phasen als Mann und in anderen Phasen wieder als Frau identifizieren.
Sieht man einem Menschen an, wenn er agender ist?
Anhand körperlicher Merkmale, wie zum Beispiel der Geschlechtsteile, der Art der Kleidung und des Verhaltens, lässt sich noch nicht erkennen, ob ein Mensch agender ist oder nicht. Denn: Hierbei handelt es sich um eine klare Form der Selbstidentifikation.
Das bedeutet: Eine Person, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurde, kann durchaus agender sein. Bei diesem Begriff geht es immer darum, wie sich der betreffende Mensch selbst sieht.
Hierbei handelt es sich um einen klaren Unterschied zur Intersexualität, bei der die Betroffenen beispielsweise mit zwei (oder ohne) Geschlechtsmerkmale geboren werden können.
Was bedeutet es in der heutigen Zeit, agender zu sein?
Viele Menschen, die für sich erkennen, dass sie sich zu keinem (oder zu beiden) Geschlecht(ern) zugehörig fühlen, reagieren im ersten Schritt verunsichert. Etliche scheuen sich aufgrund der Angst vor Diskriminierung davor, sich zu outen.
Und da es nicht möglich ist, einem Menschen anzusehen, ob er agender ist oder nicht, führen sie oftmals weiter eine Art Doppelleben. Die seelische Belastung, die in diesem Zusammenhang entsteht, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden.
Wer sich allerdings als agender geoutet hat, empfindet dies oft als Erleichterung und zeigt dies auch – beispielsweise auf der Basis eines weitestgehend neutralen Kleidungsstils – nach außen.
Welche Promis haben sich in letzter Zeit als agender geoutet?
Auch immer mehr Promis zeigen nach außen, dass sie mit den klassischen Geschlechterbildern nichts anfangen können. Zu den berühmtesten Beispielen zählen unter anderem Demi Lovato, Elliot Page, Sara Ramírez und Cara Delevigne.
Letztere ist unter anderem auch ein gutes Beispiel dafür, wie schnell die Grenzen zwischen Genderfluid und Agender verschwimmen können. In einem Interview gab die Künstlerin an, sich an manchen Tagen eher weiblich und an manchen Tagen eher männlich zu fühlen.
Agender und seine Kritiker
Menschen, die agender sind, müssen sich mit vielen verschiedenen Vorurteilen auseinandersetzen. Immer wieder sprechen Menschen, die die klassischen Rollenbilder vertreten, davon, dass es sich beim Thema Agender lediglich um einen „Trend“ handele. Auch Sätze wie „Das hätte es früher nicht gegeben!“ stellen in diesem Zusammenhang keine Seltenheit dar.
Auf der anderen Seite stehen diejenigen, für die es eine merkliche Erleichterung darstellt, endlich ein Wort für das Gefühl gefunden zu haben, das sie oft seit Jahren umgibt.
Wer als Agender seinen Geschlechtseintrag ändern lassen möchte, hat im Standesamt den richtigen Ansprechpartner gefunden. Für eine Änderung müssen jedoch einige Verfahren durchlaufen werden. Zudem müssen die Antragsteller in der Regel einen Beleg ihres Arztes vorweisen können.
Selbstverständlich muss eine entsprechende Änderung nicht vorgenommen werden. Betroffene, die sich allerdings besser fühlen, wenn ihre Identifikation auf diese Weise dokumentiert wurde, verfügen über die entsprechenden Möglichkeiten. Viele fordern in der heutigen Zeit, das Verfahren einfacher zu gestalten. In den kommenden Jahren könnte sich hier noch viel tun.
Als ich die Frage gelesen habe habe ich erst an ein Agenda gedacht ^^ wusste gar nicht das es so viele gibt.