Die Gender Frage spielt in der heutigen Zeit sowohl in politischer als auch in sozialer Hinsicht eine wichtige Rolle. Während sich manche dafür aussprechen, hier „endlich“ ein wenig offener zu werden, gibt es viele, die Angst vor dem sogenannten „Genderwahnsinn“ haben.
Vereinfacht ausgedrückt, beschreibt „Gender“ die Tatsache, dass sowohl das Geschlecht als auch die eigene sexuelle Orientierung auf unterschiedliche Arten ausgelebt werden können.
Mittlerweile beschäftigt sich auch die Wissenschaft mit diesem spannenden Thema und fragt sich, welche Rolle das Gendern in einer Zeit gespielt hat, in der es hierfür noch kein Wort gab.
Gender – Was bedeutet das eigentlich?
Das Wort Gender kommt aus dem Englischen, wird mittlerweile aber auch in der deutschen Sprache verwendet. Wissenschaftlich ausgedrückt, handelt es sich hierbei um die „Geschlechtsidentität des Menschen als soziale Kategorie“. Besagte Kategorien beziehen sich unter anderem auf die Selbstwahrnehmung, aber auch auf das Rollenverhalten – und auf das Verhalten, das von der Gesellschaft erwartet wird.
Über einen langen Zeitraum hinweg stand für die Wissenschaft vor allem die Cis Geschlechtlichkeit im Fokus. Genau das hat sich seit einiger Zeit verändert. Die LGBTQIA+ Community rückte in diesem Zusammenhang immer mehr in den Fokus.
Fragen, die mit Hinblick auf Gender wissenschaftlich beantwortet werden sollen, sind unter anderem „Welche Rolle spielt welches Geschlecht in der Gesellschaft?“ und „Wie hat sich die Geschlechterordnung im Laufe der Zeit verändert?“.
Mit Hilfe der entsprechenden Ergebnisse sollen dann letztendlich auch Benachteiligungen abgebaut werden.
Was kritisieren, diejenigen, die sich nicht mit dem Gendern anfreunden können?
Kritiker, die sich vorwiegend negativ zum Thema Gender äußern, werfen den Verfechtern immer wieder vor, Geschlechter im Allgemeinen abschaffen zu wollen. Selbstverständlich handelt es sich hierbei jedoch um eine Verallgemeinerung. Nicht jeder, der gendert, möchte Geschlechter abschaffen. Oftmals geht es lediglich darum, möglichst niemanden zu diskriminieren und vielleicht auch darum, zu überlegen, ob es „vielleicht doch mehr als „nur“ männlich oder weiblich“ gibt.
Diese Theorie stößt jedoch auch oft bei besonders gläubigen Menschen auf Unverständnis. Hier ist das denken in zwei Geschlechtern meist noch sehr stark verbreitet.
Was haben Gender und Familie miteinander zu tun?
Wer den Gedanken „Es gibt nur zwei Geschlechter!“, eine traditionelle Rollenverteilung und eine klassische Denkweise miteinander verbindet, erkennt schnell, warum viele Gender-Gegner im Gendern (und der mit ihm verbundenen Lebensweise) eine „Gefahr für die Familie“ sehen.
Im traditionellen Rollenverständnis besteht die „einzig wahre Familie“ aus Vater, Mutter und Kind bzw. Kindern.
Gleichgeschlechtliche Paare, die heiraten und Kinder adoptieren dürfen, gelten in diesem Zusammenhang für viele als „nicht richtig“.
Spätestens hier zeigt sich: Beim Gendern geht es bei Weitem nicht nur darum, auf besondere Weise zu sprechen und verschiedene Worte mit einem „:innen“ zu ergänzen. Vielmehr handelt es sich bei Gender um eine Art Lebenseinstellung, die in großen Teilen dazu in der Lage ist, die Community zu stärken.
Gleichzeitig sollen Cis-Menschen ihre Rechte natürlich nicht streitig gemacht werden. Es geht lediglich darum, andere, beispielsweise Queers, nicht zu benachteiligen.
Gender – ein emotional aufgeladenes Thema
Beim Thema Gender handelt es sich um einen Bereich, der von vielen mit „einem Stich ins Wespennest“ verglichen wird. Und tatsächlich: Die Stimmung lädt sich schnell auf, wenn über das Gendern, die Vielfalt an Geschlechtern usw. gesprochen wird.
Diesen Umstand nutzen mittlerweile auch viele Parteien für sich. Sie versuchen auf diese Weise, ihren Standpunkt klarzumachen. Und auch hier geht es meist um weitaus mehr als „nur“ um das berühmte „:innen“, sondern fast schon um eine Art Weltanschauung.
Also einfach gesagt sind Gender die Geschlechter als die man sich identifiziert, Oder?