Transidentität bedeutet, dass die Geschlechtsidentifikation eines Menschen nicht mit dessen biologischem Geschlecht übereinstimmt. Ein klassisches Beispiel: Ein Mensch, der beispielsweise mit den körperlichen Merkmalen eines Mannes geboren wurde, fühlt sich als Frau. Vielen Personen wird ihre Transidentität im Laufe ihres Lebens immer bewusster. Manchmal kommt es jedoch vor, dass Kinder schon in frühen Jahren bemerken, dass sie sich mehr mit dem anderen Geschlecht identifizieren und transsexuell sind.
Transidentität wurde auch in wissenschaftlicher Hinsicht im Laufe der letzten Jahre immer wieder untersucht. Hierbei zeigte sich, dass viele Betroffene auch psychisch stark darunter leiden, dass das biologische Geschlecht und die eigene Selbstidentifikation nicht zusammenpassen.
Der Wunsch nach einer geschlechtsangleichenden Operation kann (muss aber nicht) immer stärker werden.
Handelt es sich bei Transidentität nur um eine Phase?
Medizinisch betrachtet darf nur von einer Transidentität gesprochen werden, wenn die Differenz zwischen Selbstidentifikation und biologischen Merkmalen schon über einen Zeitraum von mehreren Monaten besteht.
Das bedeutet: Es gibt durchaus auch Fälle, in denen die Betroffenen phasenweise das Gefühl haben, sich nicht wohl in ihrem per Geburt zugewiesenen Körper zu fühlen. Viele Experten betonen dementsprechend immer wieder, dass eine bestehende Transidentität erst nach der Pubertät verlässlich festgestellt werden kann. Viele Menschen, die transident sind, erklären in diesem Zusammenhang jedoch immer wieder, schon deutlich früher von ihrer abweichenden Geschlechtsidentifikation gewusst zu haben.
Besonders interessant ist hierbei immer wieder, dass die Betroffenen mit der Tatsache, dass sie transident sind bzw. sein könnten, jeweils komplett anders umgehen. Manche sind erleichtert, wenn sie feststellen, dass ihre abweichende Geschlechtsidentifikation benannt werden kann. Andere reagieren verwirrt.
Fest steht: Wer seiner Transidentität nicht nachgeht, sich informiert und sich auseinandersetzt, läuft eher Gefahr, psychische Probleme zu entwickeln. Der Leidensdruck nimmt dann im Laufe der Zeit oft immer mehr zu.
Transidentität und unterschiedliche Bezeichnungen
Wer ein wenig mehr über Transidentitäten wissen möchte, sollte sich im ersten Schritt mit den einzelnen Begrifflichkeiten auseinandersetzen. Hier gilt:
- Menschen, die mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, sich jedoch als Mann identifizieren, werden „Transmänner“ oder „Frau-zu-Mann Transsexuelle“ genannt.
- Wer mit männlichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt gekommen ist, sich aber als Frau identifiziert, wird als „Transfrau“ oder als „Mann-zu-Frau Transsexuelle“ bezeichnet.
Eine besondere „Grenze“ stellt in diesem Zusammenhang oft der Tag dar, an dem die Geschlechtsangleichung vorgenommen wurde. Ab diesem Zeitpunkt „verabschieden“ sich viele Menschen von dem Zusatz „Trans“. Sie nennen sich dann oft ab sofort nur noch „Mann“ oder „Frau“.
Wo können transidente Menschen Unterstützung finden?
Wie ein transidenter Mensch mit der Tatsache, dass seine Geschlechtsidentifikation nicht zum Körper passt, umgeht, ist sehr individuell. Im ersten Schritt ist es natürlich hilfreich, sich auf ein verständnisvolles, tolerantes und offenes Umfeld verlassen zu können.
Wer sich absolut nicht wohl fühlt, kann sich bei Experten über Eingriffe chirurgischer und/ oder hormoneller Art informieren. Im Rahmen einer verantwortungsvollen Beratung wird sichergestellt, dass transidente Menschen über alle Möglichkeiten, aber auch über etwaige Risiken aufgeklärt werden, um weiter fundiert über die entsprechenden Schritte entscheiden zu können.
Oft handelt es sich bei den empfohlenen Maßnahmen um eine Art „Behandlungspaket“. Hier wird an verschiedenen Stellen angesetzt, um das für die zu Behandelnden beste Ergebnis zu erzielen.
So gut wie jede Geschlechtsangleichung transidenter Menschen wird unter anderem auch psychologisch begleitet. Besonders wichtig ist es natürlich, dass sich alle Beteiligten darüber im Klaren sind, dass Behandlungen dieser Art ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Ein umfangreiches Abwägen aller Faktoren ist dementsprechend unabdingbar.
Trans zu sein ist denke ich sehr kompliziert. Man fühlt sich ja schon unwohl in seinem eigenen Körper und dann trifft man auch noch in der Gesellschaft auf sehr viel widerstand. Das kann einen Menschen schon echt fertig machen. Daher glaube ich das selbst Personen die sich sicher sind dank der Gesellschaft doch wieder einen Rückzieher macht.