Unter anderem empfinden es Inter- und Transsexuelle, aber auch nicht binäre Menschen, immer wieder als Diskriminierung, wenn sie sich bei Toiletten und Umkleidekabinen ausschließlich zwischen „Für Männer“ und „Für Frauen“ entscheiden können.
Mit den All Gender Toiletten, die unter anderem auch als „Toiletten für diverse Menschen“ bezeichnet werden, haben sie eine gute Alternative gefunden. Das Problem: Die entsprechenden Möglichkeiten gibt es längst nicht überall. Und genau das sorgt oft für Unmut auf beiden Seiten.
Viele Queers berichten in diesem Zusammenhang, dass sie angestarrt oder beleidigt würden, wenn sie sich zwischen den beiden zur Verfügung stehenden Varianten für die Option entscheiden, die auf sie am passendsten wirkt.
Was ist das Besondere an All Gender Toiletten?
All Gender Toiletten richten sich – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – an alle Geschlechter. Auf diese Weise können viele Diskussionen vermieden werden. Ein weiterer Vorteil: Wer sich als Institution dazu entschlossen hat, seinen Gästen diese Option anzubieten, muss nicht zwangsläufig große Umbauarbeiten in Kauf nehmen.
Wichtig ist es im ersten Schritt natürlich, die betreffende Toilette zu kennzeichnen. Im Inneren sollten dann nicht nur Pissoirs, sondern auch ausreichend Sitz Toiletten zur Verfügung stehen.
Die Tatsache, dass eine All Gender Toilette zur Verfügung steht, sollte jedoch nicht dazu führen, dass beispielsweise trans- oder intersexuelle Menschen dazu gezwungen werden, diese zu nutzen, wenn sie sich mit einem Geschlecht identifizieren und beispielsweise das Herren- oder das Damen WC nutzen wollen.
Auch ein wichtiges Thema: Duschen und Umkleiden
Das Prinzip der All Gender Toiletten lässt sich in vielen Bereichen auch auf Duschen und Umkleiden übertragen. Dennoch gilt es gleichzeitig, einige wichtige Zusatzpunkte zu beachten. Denn: Während es in Toiletten möglich ist, die eigene Privatsphäre in der Kabine zu wahren, gestaltet sich die Situation beispielsweise in Sammelumkleiden oder -duschen ein wenig anders.
Hier kann es sinnvoll sein, auf den Einsatz zusätzlicher Trennwände zurückzugreifen. Der Vorteil: Queers, die aktuell noch etwas unsicher sind, finden hierin einen verlässlichen Rückzugsort.
Die Diskussion rund um All Gender Toiletten reißt nicht ab
„Braucht man sowas überhaupt?“ und „Was soll das denn?“ sind nur zwei von vielen Fragen, die immer wieder gestellt werden, wenn es darum geht, über die Sinnhaftigkeit von Gendertoiletten zu sprechen.
Leider fühlen sich viele Menschen offenbar angegriffen, wenn sie sehen, dass es Menschen gibt, die nicht in das Raster „Mann“ oder „Frau“ passen bzw. die sich nicht mit dem jeweils angeborenen Geschlecht identifizieren können.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich immer mehr Personen dazu entschließen, Verantwortung zu übernehmen und Queers die Entscheidung rund um die Frage „Welche Toilette kann ich aufsuchen, ohne beschimpft zu werden?“ abnehmen.
Besonders oft sind die All Gender Toiletten mittlerweile in den Universitäten in den größeren Städten vertreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch in weiteren Bereichen des Alltags nachgezogen werden wird, ist jedoch durchaus hoch.
Wie sollten All Gender Toiletten gekennzeichnet sein?
Oftmals wird hierbei auf die klassische Beschriftung gesetzt. Schilder wie „All Gender Toilette“ oder „Toilette für alle Geschlechter“ zeigen an, dass es sich um ein „besonderes“ WC handelt.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, sollte auch festhalten, was sich hinter der Tür befindet. Viele wissen beispielsweise eine zusätzliche Info nach dem Motto „Hier kann man sitzen“ zu schätzen. Auf diese Weise können Missverständnisse von Vornherein bestmöglich vermieden werden.
Am besten ist es wenn man das Gendern weg lässt… Wer brauch das überhaupt? Mir ist es völlig egal ob da Mann Queer oder Frau dran steht. Frag mal einen Transsexuellen … die meisten gehen auch aufs Männer Klo