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Ein Rückblick auf das CSD Jahr 2023
Oktober 6, 2023 0 Kommentare

Ein Rückblick auf das CSD Jahr 2023

Auch in diesem Jahr besuchten wieder Millionen von Menschen die CSD Events in ganz Deutschland. Nun, da die Pride Saison bald endet, ist es an der Zeit, einen kleinen Rückblick zu wagen. Was war gut? Was war schlecht? Fest steht schon jetzt, dass es im Jahr 2023 in Deutschland so viele Pride Veranstaltungen wie noch nie gab. Und auch der ein oder andere Besucherrekord wurde geknackt.

Leider kam es in diesem Zusammenhang auch immer wieder zu Übergriffen gegen Queers. Dennoch zeigten sich viele Verantwortliche mit der allgemeinen Gesamtsituation bei vielen Events zufrieden. Die Masse an Besuchern – egal, ob sie direkt zur Community gehören oder sich „nur“ mit ihr verbunden fühlen, zeigte einmal mehr, dass das Interesse daran, für die Szene einzustehen und Sichtbarkeit zu zeigen, groß ist. Eine tolle Botschaft in einer Zeit, in der so viele Menschen (weltweit) immer noch jeden Tag für ihre Rechte kämpfen müssen.

Wie viele Übergriffe wurden im Rahmen der CSDs 2023 verzeichnet?

Diese Frage kann nicht genau beantwortet werden… unter anderem deswegen, weil es durchaus Queers gibt, die darauf verzichten, Anzeige zu erstatten. Verallgemeinernd ausgedrückt (Ausnahmen gibt es natürlich immer) liefen vor allem die kleineren CSDs und auch der Berliner CSD weitestgehend friedlich ab. In der Hauptstadt wurden beispielsweise etwas mehr als 80 Straftaten gemeldet. Wer diese Zahl mit der Masse an Besuchern vergleicht, stellt schnell fest, warum die Polizei ein eher positives Bild zeichnet. (Jeder Angriff ist natürlich einer zu viel.)

Gleichzeitig wurden aber auch viele Angriffe auf Menschen, beispielsweise während des Rahmenprogramms verzeichnet. Eine traurige Entwicklung, die unter anderem auch viele Menschen aus der Politik aufhorchen lässt.

Und eine weitere Frage umtreibt viele Verantwortliche: Liegt es an der steigenden Anzahl an Events, dass es auch zu immer mehr Übergriffen kommt? Abschließend wird sich diese Frage wahrscheinlich nie klären lassen.

CSD

CSDs im ländlichen Bereich werden besonders oft zu Angriffspunkten

Einige Verantwortliche betonen in diesem Zusammenhang, dass vor allem die CSDs auf dem Land in den kleineren Städten besonders oft mit Anfeindungen kämpfen müssen. Gerade hier ist es jedoch nach wie vor wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten.

Ein weiteres Problem: Auf dem Land gibt es für queere Menschen vor Ort keine (oder nur wenige) Hilfs- und Unterstützungsangebote. Dementsprechend sind Betroffene oft auf Beratungen und den Austausch über das Internet angewiesen.

Dementsprechend erklärt es sich von selbst, weshalb viele Menschen, die auf dem Land wohnen, nicht nur CSDs in den größeren Städten feiern, sondern auch irgendwann hierher ziehen, um irgendwann „einer von vielen“ und zum Beispiel nicht „die eine, transsexuelle Person“ aus dem Nachbarort zu sein. Vielleicht auch deswegen schafften es viele der größeren CSDs in 2023 Besucherrekorde aufzustellen. Köln knackte sogar die Millionenmarke. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher CSD auf dem Land kommt auf etwa 3.000 Menschen.

Auch 2023 waren viele „offizielle Stellen“ dabei

Egal, ob auf dem Land oder in der Stadt: Seit einiger Zeit zeigt sich mit Hinblick auf die Teilnehmenden bei CSDs ein ganz besonderer Trend. Mittlerweile sind auch oft Polizei, Feuerwehr und verschiedene Sportvereine mit von der Partie, wenn es darum geht, Präsenz zu zeigen und für die Community einzustehen.

Hierbei handelt es sich um eine Entwicklung, die Mut macht – vor allem aufgrund der Tatsache, dass sich die queere Community und die Polizei auch in Deutschland lange mit vielen Vorurteilen gegenüberstanden.

Mittlerweile hat sich hier jedoch viel getan. So ist es heutzutage vielen Verantwortlichen besonders wichtig, dass Polizeibeamte dazu in der Lage sind, auf queere Menschen, die beispielsweise Anzeige aufgrund eines Übergriffs erstatten, optimal zu betreuen.

CSDs für 2024 bereits in der Planung

Wer es liebt, seine Veranstaltungsbesuche etwas weiter im Voraus zu planen, dürfte es begrüßen, dass viele Verantwortliche schon jetzt an der Planung für das kommende Jahr sitzen. Und auch, wenn viele Mottos jetzt noch nicht feststehen beziehungsweise veröffentlicht wurden, ist klar: Auch 2024 wird wieder groß. Ob es hin und wieder gelingt, den Besucherrekord des Vorjahres zu brechen, bleibt abzuwarten.

Schon jetzt steht jedoch fest, dass es sowohl die kleinen als auch die großen CSDs schaffen werden, die Sichtbarkeit der Community zu erhöhen.

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