Das queere Jahr 2023 bisher: Diese Events sorgten für aufsehen!
Das queere Jahr 2023 bisher. Wer sich in den letzten Wochen und Monaten auf der Suche nach queeren Events befunden hat, wurde in den unterschiedlichsten Bereichen fündig. Egal, ob es darum geht, politisch Aufmerksamkeit zu erregen oder „einfach nur“ Spaß zu haben: Es wurde (und wird auch in Zukunft) ganz sicher nicht langweilig.
Diejenigen, die einige oder alle der untengenannten Events verpasst haben, müssen sich jedoch keine Sorgen machen. Das Jahr ist noch lang und bietet ganz sicher noch das ein oder andere Highlight.
Viele Menschen aus der Szene freuen sich jedoch schon jetzt darüber, dass die Bezeichnung „queeres Event“ strenggenommen eigentlich nicht mehr zutrifft. Denn: Es gibt heutzutage auch zahlreiche Heteros, die es sich nicht nehmen lassen, die Community – zum Beispiel im Rahmen von CSDs – zu unterstützen und so ganz offen zu zeigen „Wir sind auf eurer Seite!“.
Die folgenden Events waren ein voller Erfolg!
(Lust auf Infos zu anstehenden Veranstaltungen? In diesem Fall solltet ihr auch einen Blick auf den Artikel „2023/2024: Diese queeren Veranstaltungen stehen noch an!“ werfen.)
Der CSD Berlin: Ein Highlight, das (wieder einmal) die Massen anzog
Am CSD sind hunderttausende Menschen durch die deutsche Hauptstadt gezogen. Das Event lief laut Polizei ohne größere Zwischenfälle ab und entsandte eine wichtige Botschaft in die Welt. Die Haupttribüne stand am Brandenburger Tor. Unter anderem waren in diesem Jahr auch wieder viele Promis vor Ort. So gaben sich zum Beispiel Tokio Hotel und Heidi Klum die Ehre.
Zur Feier des Tages wehte eine Regenbogenflagge vor dem Bundeskanzleramt. Das Motto des diesjährigen CSD in Berlin lautete übrigens „Be their voice – and ours!“ und zeigte einmal mehr, wie eng Community und Nicht-Community mittlerweile ineinandergreifen und sich gegenseitig unterstützen.
Besondere Themen, die im Rahmen der Veranstaltung angesprochen – und unter anderem auch in verschiedenen Reden thematisiert – wurden, waren der Ukraine Krieg und seine queeren Geflüchteten, aber auch die Tatsache, dass viele Queers innerhalb der Community noch nicht von einer ausreichenden Sichtbarkeit profitieren können. Genau das soll sich in Zukunft ändern. Die deutschlandweiten CSDs dürften ihren Teil dazu beitragen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Die Public Viewing Events rund um die „Charming Boys“
Die Serie Charming Boys hat es geschafft, sich binnen kurzer Zeit eine beeindruckende Fanbase aufzubauen. Dies zeigte sich unter anderem auch daran, dass die Public Viewings zur Serie in Köln zahlreiche Fans angelockt haben.
Hier waren aber nicht nur Zuschauer, sondern auch immer wieder einige der Protagonisten vertreten. So hatten die Fans hier zum Beispiel die Möglichkeit, TV-Liebling Aaron Königs zu treffen. Und auch abseits der Charming Boys war das ein oder andere Reality TV-Sternchen vertreten. Wer Lust auf Entertainment mit einem ganz besonderen Unterhaltungsfaktor und Starnähe hatte, war hier genau richtig.
Der Dyke*March in Nürnberg
Auch der Dyke*March erhöhte in diesem Jahr bereits die Sichtbarkeit eines Teils der Community. Hier stehen queere, lesbische und genderqueere Frauen im Fokus. Und auch beim Dyke*March geht es nicht „nur“ darum, zu demonstrieren. Stattdessen stehen auch zahlreiche politische Forderungen im Fokus.
Die angesprochenen Themen ähnelten denen der CSDs. In diesem Jahr dreht sich vieles um die Problematik, dass aktuell aufgrund des Krieges auch zahlreiche Queers ihre Heimatländer verlassen müssen.
Das Publikum des Dyke*March war – im wahrsten Sinne des Wortes – bunt gemischt. Obwohl explizit auf die Situation weiblicher Queers hingewiesen wurde, waren auch in diesem Jahr wieder viele Männer und Nicht-Community-Mitglieder mit dabei.
Gedenkveranstaltungen an die queeren Opfer des Nationalsozialismus
Auch in diesem Jahr fanden am 27. Januar 2023 wieder verschiedene Gedenkfeiern für die queeren Opfer des Nationalsozialismus statt. Hier wurde der Menschen gedacht, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität verfolgt und getötet wurden.
Viele Aktivisten werten die Gedenkveranstaltungen als Erfolg, da sie sich lange dafür eingesetzt haben, dass die queeren Opfer der Nazis mehr Beachtung erfahren.
Die queere Aktionswoche
Im Juni/ Juli fand die queere Aktionswoche in Berlin statt. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops und Gesprächen teilzunehmen und einen Blick in die Vergangenheit zu wagen. Unter anderem gab es Antworten auf Fragen, wie zum Beispiel „Wie sah lesbisches Leben vor Jahrzehnten aus?“. Und auch die Tatsache, dass sich viele queere Menschen immer noch körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt sehen, wurde in den Fokus gerückt.
Und auch im Rahmen der queeren Aktionswoche zeigte sich: Queere Veranstaltungen richten sich nicht nur an Queers, sondern an die ganze Gesellschaft und an alle, die Lust darauf haben, einen Blick über den Tellerrand zu wagen.