Achtung Pärchenurlaub! Diese Fallstricke lauern!
Pärchenurlaub: Viele Paare, weitestgehend unabhängig davon, wie lange sie bereits zusammen sind, kennen das Problem: Spätestens am zweiten oder dritten Tag des gemeinsamen Urlaubs ziehen dunkle Wolken auf. Hierbei geht es jedoch nicht um das Wetter, sondern darum, dass zahlreiche Menschen, die im Alltag zuhause durchaus harmonisch miteinander auskommen, im Urlaub merken, wie gegensätzlich sie sind.
In der Vergangenheit wurden sogar bereits Studien darüber durchgeführt, wie sich ein gemeinsamer Urlaub auf das Beziehungsleben auswirken kann. Die Ergebnisse waren teilweise verblüffend. Denn: Es gibt durchaus viele Paare, die sich im Urlaub trennen. Aber warum eigentlich? Was sorgt dafür, dass das Streitpotenzial gerade dann besonders hoch ist, wenn es doch eigentlich nur darum geht, sich zu entspannen?
Die gute Nachricht ist, dass es durchaus möglich ist, diesem Phänomen zumindest ein Stückweit vorzubeugen. Wer weiß, welche Fallstricke im Pärchenurlaub lauern, fühlt sich möglicherweise auch stark genug, diesen entgegenzutreten.
Fallstrick Nr. 1: Zusammen auf engstem Raum
Was sich im ersten Moment romantisch anhören mag, kann sich im zweiten Moment zu einem echten Problem entwickeln. Paare, die beispielsweise zu Hause in einem großen Haus mit Grundstück wohnen und nun dazu „gezwungen“ sind, in einem Hotelzimmer zusammen zu sein, könnten sich schnell eingeschränkt fühlen. Vor allem dann, wenn es hier zu einer Diskussion kommt, haben manche Menschen das Gefühl, den Raum nicht verlassen zu können.
Das Ergebnis: Es fällt ihnen schwer, ihre Emotionen zu kontrollieren und sie streiten meist intensiver, als es beispielsweise zu Hause der Fall wäre.
So selbstverständlich es sich anhört, so einfach ist es jedoch auch: Ein Hotelzimmer ist kein (!) Gefängnis. Wer bemerkt, dass er frische Luft braucht, sollte sich auch in den „schönsten Wochen des Jahres“ entscheiden, sich auszuklinken, um danach gegebenenfalls wieder deutlich sachlicher diskutieren zu können.
Fallstrick Nr. 2: „Aber es MUSS doch alles perfekt sein im Pärchenurlaub!“
Die Anforderungen, die viele Pärchen an einen perfekten Pärchenurlaub stellen, sind oft hoch. Kein Wunder, dass die Enttäuschung dann oft umso größer ist, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.
Daher ist es umso wichtiger, sich auch im Urlaub immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass niemand perfekt ist und dass es natürlich auch während der Ferien in Ordnung (und manchmal auch wichtig) ist, zu streiten.
Wer über einen Zeitraum von mehreren Tagen alles in sich hineinfrisst, riskiert nur, dass ein späterer Streit weitaus intensiver wird, als es eigentlich sein müsste.
Fallstrick Nr. 3: Zu viel gemeinsame Zeit
Ein Urlaub bringt Paare dazu, deutlich mehr zeit miteinander zu verbringen, als es im Alltag oft der Fall ist. Viele sind es jedoch schlicht nicht gewohnt, zusammen mit dem Partner aufzustehen, zu frühstücken und dann gemeinsam den Tag zu planen.
Im Idealfall spielt sich alles an Tag 2 oder 3 ein,… vielleicht dauert es jedoch auch ein wenig länger, bis sich beide mit der neuen Situation arrangiert haben.
Hier braucht es nicht nur Verständnis, sondern auch etwas Geduld. Oft ist es der Ärger darüber, die gemeinsame Zeit nicht von Beginn an in vollem Umfang zu schätzen zu wissen, der dafür sorgt, dass sich auch kleinere Streits schnell hochschaukeln können. Auch hier gilt es, die eigenen (teilweise vielleicht zu hohen?) Erwartungen zurückzuschrauben und sich stattdessen auf die neue Herausforderung einzulassen.
Fallstrick Nr. 4: Unterschiedliche Vorstellungen vom perfekten Urlaub
Auch hierbei handelt es sich um ein wichtiges Detail, das auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte. Viele Menschen haben besonders genaue Vorstellungen davon, wie der perfekte Urlaub aussehen soll. Möglicherweise unterscheiden diese sich jedoch von den Erwartungen, die der Partner hat?
Auf der Basis einer umfangreichen Planung ist es oft möglich, die Basis für ein harmonisches Zusammensein zu schaffen. Häufig zeigt es sich im Rahmen verschiedener Vorgespräche, ob sich die Erwartungen beider Parteien miteinander kombinieren lassen. Im Zusammenhang mit einem Pärchenurlaub gelten jedoch dieselben Regeln, die auch mit Hinblick auf eine harmonische Beziehung eine wichtige Rolle spielen: Ohne Kompromisse geht es meist nicht.
Fallstrick Nr. 5: Unbequeme Themen, die auf einmal zur Sprache kommen
Der Alltag vieler Pärchen ist vergleichsweise standardisiert getaktet. Sie kommen nach Hause, erzählen sich von ihrem Tag, um dann irgendwann beim Fernsehen einzuschlafen. Ein „Problem“, das sich in diesem Zusammenhang immer wieder zeigt: Spätestens am dritten oder vierten Tag des Pärchenurlaubs erkennen viele, dass die typischen Alltagsthemen irgendwann wegfallen.
Immerhin haben beide keinen Input mehr von außen und müssen sich dementsprechend häufig auf andere Themen fokussieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass nun Streitigkeiten entstehen können, ist dementsprechend hoch.
Frei nach dem Motto „Was ich dir schon immer einmal sagen wollte!“ können Konversationen nun verletzend werden.
Fazit
Auch, wenn in vielen verschiedenen Studien im Zusammenhang mit Pärchenurlaub häufig von „Beziehungskillern“ gesprochen wird, bedeutet dies nicht, dass jedes Paar nervös werden müsste, wenn die schönsten Wochen des Jahres anstehen. Gleichzeitig wäre es falsch, zu versuchen, mit einem Urlaub eine unglückliche Beziehung kitten zu wollen. Wer sich immer wieder in Erinnerung ruft, dass gemeinsame Zeit nicht nur romantisch sein muss, sondern hin und wieder zur Herausforderung werden kann und gleichzeitig seine Erwartungen nicht zu hoch schraubt, profitiert häufig von einer besonderen Art des Zusammenseins, die dazu einlädt, sich gemeinsam aus dem Alltag auszuklinken und in Erinnerung zu rufen, was man aneinander hat.